Brautpaar bei Hochzeit auf Rügen

Hochzeitsfotograf auf der Insel Rügen

Letztes Wochenende war ich als Hochzeitsfotograf zu einer Hochzeit auf der Insel Rügen eingeladen. Mit dabei war Videografin Maria, die den gesamten Hochzeitstag filmisch begleitete. Nebel, Sturmwarnung, Lagerfeuer und Glühwein – garniert mit Bimmelbahn und Jagdschloss – das waren die Zutaten für diese feine winterliche Hochzeit an der Ostseeküste.

Hochzeit auf Rügen – Lange Anreise mit viel Nebel

Maria und ich düsten späten Freitagvormittag von Bremen aus los in Richtung Nordosten. Zunächst gab es für den Folgetag eine Sturmwarnung für Rügen. Bereits in Bremen begleitete uns zäher Nebel, der sich einfach nicht so recht auflösen wollte. So schlichen wir durch den grauen, verschleierten Norden quer durch Meck-Pomm bis hin zur Insel. Wir waren gespannt, was das werden könnte. Zum Nebel gesellte sich auch irgendwann die Dunkelheit dazu. Nach 6 Stunden Fahrt sind wir dann bei beißender Kälte in Binz angekommen. Das Seebad fühlte sich zu dieser Tageszeit fast wie eine Geisterstadt an. Doch wir sollten uns täuschen. Für einen kurzen Location-Check schlenderten wir abends zur Binzer Seebrücke. Hier wollten wir am nächsten Tag einige Bilder mit dem Brautpaar einfangen. Direkt neben der Seebrücke tobte das winterliche Strandleben. Am dort lodernden Lagerfeuer machten wir es uns mit zahlreichen anderen Strandgästen bei einer Tasse Glühwein bequem. Die Sturmwarnung für Samstag wurde auf Sonntag verschoben. Strike! Glück für uns.

Getting Ready

Am nächsten Tag erwartete uns ein straffes, aber abwechslungsreiches Programm. Während des Getting Readys hielten wir die letzten Vorbereitungen des Brautpaars sowohl fotografisch als auch per Video fest. Anschließend düsten wir zum Kleinbahnhof Binz, von wo aus wir mit dem so genannten Jagdschlossexpress die Fahrt zum Ort der Trauung – zum Jagdschloss Granitz – antraten.

Trauung auf dem Jagdschloss Granitz

Ich hatte es ja schon einmal erlebt, dass ein Standesbeamter zunächst nicht auftaucht. Auch hier geschah es, dass die Standesbeamtin wirklich auf den letzten Drücker kam. Das erhöhte für alle Beteiligten die Spannung. Nun ja, nach der Trauung hatten wir Zeit für einige Gruppenfotos sowie für Paarfotos. Kurz darauf seilten wir uns mit dem Brautpaar für einen Mini-Zwischenstopp ab – wir fuhren für ein paar Minuten zur Seebrücke Binz, um dort ein paar ruhige, entspannte Momente mit den beiden einzufangen. Mit dem ruhig und entspannt war das so eine Sache … der Ostseewind pustete uns gewaltig um die Ohren. Daher verkürzten wir das Shooting, nicht dass die beiden sich noch erkälteten.

Fahrt mit dem Rasenden Roland

Ordentlich durchgepustet konnten wir uns dann beim nächsten Programmpunkt schön erwärmen. Mit der Dampflokomotive Rasender Roland tuckerten die Hochzeitsgesellschaft 2 Stunden fröhlich über die Insel. Direkt neben dem Kohleofen schnitt das Brautpaar die Hochzeitstorte an. Dieser Ausflug war ein einzigartiges Hochzeitserlebnis. Gemütlich, urig, warm. Für unsere Kameras war das durchaus eine Herausforderung – die Objektive, Displays und Sucher beschlugen regelmäßig, so dass wir permanent die Kameras abtrocknen mussten.

Abendliche Feier und nächtliche Rückfahrt

Abends erlebten wir noch den Auftakt der Feier mit cooler Choreografie der Hochzeitsgesellschaft sowie mit dem Eröffnungstanz. Anschließend machten wir uns mit Streichhölzern in den Augen und mit der “Langen Nacht mit Jack London” im Ohr auf die 5-stündige Heimreise. Wir waren platt, aber dieses Fest war für uns Belohnung genug.

Hochzeit im Ostseebad Binz