Für viele Brautpaare ist das Standesamt Bremen (Mitte) in der Hollerallee die erste Adresse wenn es um die Trauung geht. Nur ein paar Fußminuten vom Bremer Hauptbahnhof entfernt und direkt neben dem Bremer Bürgerpark gelegen, bietet es natürlich sehr gute Bedingungen für einen gelungenenen Hochzeitstag. Leider kommt es daher oft zu einer enormen Traungsdichte an einzelnen Tagen. Freitags kann es da schon mal passieren, dass sich der Fotograf vor Ort zunächst bei mehreren Hochzeitsgesellschaften durchfragen muss, um endlich bei der richtigen zu landen. Diesmal war es ein Mittwochstermin. Nur zwei Trauungen, die gleichzeitig stattfanden. Wunderbar. Alles lief nach Plan. Der Bräutigam war bereits da, die Braut traf zwischendurch ebenso ein. Letzter Formalitäten-Check. Es konnte also losgehen.
Der Hochzeitsfotograf war anwesend, aber wo war der Standesbeamte?
Nur der Standesbeamte wollte irgendwie nicht so recht mitmachen. Ich hatte in den letzten Jahren ja schon einiges erlebt. Bräute, die zu spät zur Trauung erscheinen, Tauben, die nicht fliegen wollen, Hochzeitswagen, die schnell noch einen Unfall bauen usw. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Aber dass ein Standesbeamter fehlt? Dieses Erlebnis fehlte noch in meinem Hochzeits-Anekdotenkoffer. Diesmal sollte es endlich soweit sein.
Er kam einfach nicht. Die Minuten verstrichen. Zunächst blieben alle ganz entspannt. Die Blicke auf die Uhren wurden jedoch mit jeder Minute nervöser. Haben wir uns alle in der Uhrzeit geirrt? Oder gar im Datum?
Nichts dergleichen, mit knapp 15 Minuten Verspätung, was bei einer Trauung ja eine gefühlte Ewigkeit ist (vor allem für das Brautpaar), eröffnete ein völlig tiefenentspannter Standesbeamter die Trauung. Anschließend lief alles reibungslos.
Anschließend machten wir bei traumhaftem Hochzeitswetter noch ein paar schöne Erinnerungsfotos.